Es halten sich leider viele lästige Gerüchte um das Thema Vergesellschaftung. Vieles wird von anderen Tierarten abgeguckt, obwohl viele spezifischen Eigenschaften der anderen Tierarten auf das Meerschweinchen nicht zutreffend sind.
Eine Vergesellschaftung auf neutralem Boden ist nicht anzuraten. Dies kommt von Kaninchen, die sehr revierbezogen sind und diese gnadenlos verteidigen.
Das tun selbst die wilden Meerschweinchen nicht. Wilde Meerschweinchenböcke verteidigen ihr Revier nicht sondern nur ihre Sauen. Damit muss man bei einer Vergesellschaftung nicht das Revier
betrachten sondern welches Geschlecht man in welche Gruppenkonstellation setzen möchte. Dies ist von entscheidender Bedeutung und kann bereits im Vorfeld zum Scheitern verurteilt sein.
Anders als zb bei Kaninchen sind Meerschweinchenböcke auch nach der Kastration noch Böcke. Sie behalten ihr Bockverhalten bei und fahren nur ihre Aggressivität etwas herunter. Damit ist es nicht möglich eben einen erwachsenen Kastraten zu einem erwachsenen Kastraten zu setzen. Noch weniger, wenn der Kastrat Sauen betreut.
Faustregel: Keine erwachsenen Kastraten zusammensetzen ohne Bockerfahrung!
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Vergesellschaftung von 2 erwachsenen Kastraten schief geht oder in den nächsten 6 Monaten zerbricht ist sehr groß!
Zuerst ist darauf zu achten, ob die Konstellation, die man sich vorstellt überhaupt Sinn macht. Dazu Gruppenkonstellation.
Danach muss man wissen was man vergesellschaften will:
Meerschweinchen sind normalerweise sehr ruhig bei Vergeselschaftungen und zeigen keinerlei Aggressionen. Ein Brommseln vom Kastraten einer neue Sau gegenüber oder zu einem neuen Frühkastraten, ist vollkommen normal. Auch, dass das neue Tier 1-2 Tage "belästigt" wird. Das sollte sich legen. Ein Klappern mit den Schneidezähnen ist ebenfalls normal, aber das sollte im Auge behalten werden. Es kommt durchaus schon mal vor, dass Tiere nicht ganz begeistert von Gruppenzuwachs sind. Das legt sich normalerweise. Beißen, Haare rausreißen, jagen kann auch vorkommen. Das sollte allerdings genaustens beobachtet werden. Solange kein Blut fließt, sollte man in Ruhe zusehen.
Auch Sauen können wenig begeistert auf neue Sauen reagieren.
Bessert sich die Situation nicht und ein Tier sitzt verängstigt in der Ecke, dann sollte fachkundige Hilfe herangezogen werden, denn die falsche Gehegeeinrichtung kann eine Vergesellschaftung erschweren.
Falsche Gehegeeinrichtung kann eine Vergesellschaftung massiv erschweren oder sogar scheitern lassen. Vor allem bei der Vergesellschaftung von Kastraten.
Diese Tips sind vor allem dann wichtig und zu beachten, wenn man ältere Kastraten vergesellschaftet oder generell sehr zickige Tiere (auch Sauen können ziemlich ausflippen..)
Beispieleinrichtung, die geeignet ist:
Beispieleinrichtung, die NICHT geeignet ist:
Besser noch sind Unterstände. Das sind einfach ein Dach mit 4 Beinen. Diese können einfach selbstgebaut werden. Im Baumarkt kann man sich alles zurechtsägen lassen.
:)
Im Gegensatz zu Häusern nehmen Unterstände keine Lauffläche weg.
Ebenfalls geeignete Produkte:
Weidentunnel sind mit Vorsicht zu genießen, da Gefahr besteht, dass die Tiere dort mit Krallen hängen bleiben und diese ausreißen. Zusätzlich nagen die Tiere oft daran wodurch sehr spitze und gefährliche Äste herumragen.
Lebensgefahr!